Patienten- Ratgeber  

ca. 60% aller Erwachsenen leiden an unterschiedlichen Ausprägungen von Venenleiden

Die chronisch- venösen Krankheiten werden in drei Schweregrade eingeteilt:

Schweregrad I:

Schweregrad II: ärztliche Kontrolle unbedingt notwendig

          zusätzlich:

Schweregrad III: ärztliche Kontrolle unbedingt notwendig

          zusätzlich sind geschwürige Hautveränderungen zu beobachten

Ursachen für das Entstehen von Venenleiden

In einem gesunden Bein drückt die Beinmuskulatur auf die Vene und befördert das Blut in Richtung Herz-  die sogenannte  „Muskel- Venen- Pumpe“. Venenklappen verhindern den Rückfluss des Blutes.

Funktioniert diese Pumpe nicht ausreichend oder sind die Venenwände zu schwach, verstärkt sich der Druck in den Venen, sie werden durch den Blutrückstau überdehnt, die Venenklappen schließen nicht mehr richtig- Flüssigkeit tritt durch porösen Venenwände ins Bindegewebe. Dadurch schwellen die Beine an, es entstehen Ödeme. Aus überdehnten, oberflächlichen Beinvenen werden Besenreiser und Krampfadern.

Risikofaktoren  (Venenwandschwäche ist vererbbar)

    Bewegungsmangel

    ständige Fehl- oder Überbelastung der Beine

    falsches Schuhwerk, einengende Bekleidung

    Übergewicht

    falsche Ernährung (besonders gefährlich ist eine chronische Verstopfung)

    Rauchen

    aber auch Hormonveränderungen, Schwangerschaft

    lange Bus- und Flugreisen

Tipps zur Behandlung von Venenerkrankungen vom Schweregrad I

Die „drei S und drei L Regel“:

Sitzen und Stehen schlecht, lieber Liegen und Laufen!

Durch verschiedene Tipps soll der Rückfluss des Blutes zum Herz erleichtert werden

Die Muskel- Venen- Pumpe wird aktiviert durch Auf- und Abbewegen der Fußspitzen, „Zehengymnastik“

geeignete Kleidung, keine zu engen Jeans beim langen Sitzen, weite passende Schuhe mit leichten, weichen Sohlen, eventuell Kompressionstrümpfe

gleichmäßiges, nicht zu kräftiges Aufwärtsstreichen mit der Handfläche am Knöchel bis zur Leiste

    genügend Trinken

    Achten Sie auf eine regelmäßige Verdauung.

    Reduktion von Salz in den Speisen, denn Salz bindet Wasser im Gewebe.

   Reduzieren von Gewicht und Zigarettenkonsum, Vermeiden von Alkohol

    Einnahme von Vitamin C haltigen Lebensmittel, denn dieses Vitamin stärkt die Venenwände.

    tiefe, bewusste Atmung

    morgendlich 3- 5 Minuten kalte Güsse und Waschungen mit nicht allzu starkem Wasserstrahl vom Knöchel über die Außenseite der Wade bis zur Kniekehle und zurück auf der Innenseite des Beines. Mit dem rechten Bein sollte begonnen werden.

    Wassertreten

    Vermeiden von Hitze und langer Sonnenbestrahlung.

   Beim Sitzen: Beine nicht übereinanderschlagen, nicht zu viel abwinkeln, besser hoch lagern.

   Beim Liegen  sollte man Beine hoch lagern,  5- 10 min genügen, um  den Rückfluss des Blutes anzuregen.

   Treppensteigen statt den Lift zu nehmen. Zu Fuß gehen, anstatt mit dem Auto zu fahren.

   Wichtig ist jede Art von Bewegung, besonders Radfahren, Schwimmen, „Walken“, Laufen, Tanzen, Langlaufen,... Keine Kraftsportarten.

    Entwässern mit Entwässerungstees (Birke, Bennessel, Zinnkraut,...), Spargel, Obsttage (1,5 kg Apfel, Birnen oder Orangen an einem Tag + eine Tasse Tee, sonst nichts.)

    Buchweizentee ist Venenkräftigend.

   Anwendung von Gelen (kühlender Effekt), Salben (bei trockener Haut) oder Sprays mit pflanzlichen Inhaltsstoffen des roten Weinlaubes, der Roßkastanie, sowie mit Heparin. Die Wirkung von Präparaten aus der Apotheke reicht von subjektiver Besserung der Beschwerden bis zur Ödemreduktion (weil durch Stärkung des Venengewebes weniger Flüssigkeit ins Gewebe tritt). Zusätzlich bessern sich Entzündungen.

    Orale Phytopharmaka oder chemische Venentonika sollten mindestens 12 Wochen eingenommen werden, um eine nachhaltige Wirkung auf die Venen, Lymphe und Flüssigkeitsverteilung im Gewebe zu erzielen.

Sonderfall: Schwangerschaft:

  Durch die hormonelle Umstellung auf ein lockeres Bindegewebe, bzw. die Behinderung des venösen Abstromes in der Beckenregion durch das Baby und durch das erhöhte Gewicht wird das Venensystem extrem belastet. Venenstrümpfe und viele der oben  genannten Tipps helfen, die Bildung  von Krampfadern  und Ödemen  zu verhindern.

Sonderfall: Lange Bus- und Flugreise 

   Patienten mit vorgeschädigten Venen sollten vor der Reise den Arzt aufsuchen und die verordneten Medikamente und Injektionen gewissenhaft, laut Anleitung, einnehmen oder spritzen.

   Keine schweren Koffer heben oder tragen, besser Koffer mit Rädern nachziehen.

   Während der Reise mit Gels oder Salben schmieren, eventuell geeignete Stützstrümpfe anziehen.

   oftmals die „Muskel- Venen- Pumpe“ anregen

   viel trinken, wenig schlafen, jede Gelegenheit zum Gehen nützen

 

Das Team der STADT- APOTHEKE Klosterneuburg wünscht Ihnen

jederzeit flotte und gesunde Beine!